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“Veränderung muss sein” - Das neue Quartier AM TACHELES führt Berliner Stadtgeschichte fort

“HOW LONG IS NOW?” fragt eines der berühmtesten Berliner Wandgemälde. Es prangt auf der Brandwand des legendären, ehemaligen Kunsthauses Tacheles, das als letztes Fragment der 1908 erbauten Friedrichstraßen-Passage eine bewegte Geschichte hinter sich hat. Vor den Abrissbirnen gerettet, wurde es nach der Wende zu einem der wichtigsten Anlaufpunkte der Berliner Kunst- und Partyszene. Jetzt schreibt das Areal erneut Geschichte. Rund um das einstige Tacheles entsteht ein neues Stadtquartier mit zehn Häusern - sieben zum Wohnen, drei für Büros, jeweils mit Gastronomie und Einzelhandel in den unteren Geschossen.  

Das gestalterische Gesamtkonzept stammt aus der Feder des Schweizer Architekturbüros Herzog & de Meuron. Sie greifen die historische Bedeutung des Geländes auf und integrieren das denkmalgeschützte Kunsthaus in den neuen Komplex. Insgesamt entstehen 85.000 Quadratmeter Nutzfläche für Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Kultur.


Individueller Brandschutz für jedes Gebäude 


Das Team von hhpberlin hat das Projekt von Anfang an begleitet. Bereits in der Leistungsphase 2 wurde ein übergreifendes Brandschutzkonzept für das gesamte Areal entworfen. In den Leistungsphasen 3 und 4 folgten individuelle Konzepte für jedes einzelne Gebäude. Dabei stellte sich das Team den Herausforderungen der sich in den letzten Jahren rasant ändernden baulichen Regelungen, etwa die neuen Berliner Vorschriften zu Sicherheitstreppenräumen in Wohngebäuden, ohne dabei den Blick für die Wünsche der Bauherren und Architekten aus den Augen zu verlieren. Neue Lösungsansätze wurden erarbeitet und diskutiert. Nach intensiven Abstimmungen mit allen Planungsbeteiligten, dem Prüfingenieur für Brandschutz und der Berliner Feuerwehr entstand ein Brandschutzkonzept, so individuell wie die Gebäude selbst. 


Neue Nutzung unter Denkmalschutz 


Für die Bestandsgebäude bestand die Herausforderung darin, die Belange des Denkmalschutzes und ihre historische Wirkung im Stadtkern zu berücksichtigen. Dabei brachte das ehemalige Kunsthaus in der Planung die größten Herausforderungen mit sich. Auf der Westseite, über dem Torbogen, wird wieder eine Kuppel aufgesetzt, die voraussichtlich als Dachrestaurant genutzt wird. Diese Aufstockung sorgt dafür, dass das Gebäude bauordnungsrechtlich zum Hochhaus wird. Darüber hinaus greifen im Gebäude verschiedene Nutzungen ineinander, die in einem Gesamtkonzept vereint werden müssen: Ausstellungsflächen, Gastronomie und ein Theatersaal, der als Versammlungsstätte zu bewerten ist, bilden das Grundgerüst für die brandschutztechnischen Anforderungen.  


Die Graffitis entlang der Flure und der im Bestand vorhandenen Treppenräume bleiben erhalten und zeugen weiterhin vom Subkultur-Charme der Berliner Nachwendezeit. Auch historische Türen und Fenster bleiben erhalten. Das Kunstwerk des britischen Streetart-Künstlers Banksy kann auch in Zukunft weiter besichtigt werden. Ein durchsichtiger Anschluss an das daneben neu errichtete Bürogebäude gibt den Blick darauf frei.  


Bis zu seiner vollständigen Sanierung dienen Teilflächen des ehemaligen Tacheles als Showroom. Nach aktueller Planung werden die ersten Gebäude 2022 bezugsfertig sein. Voraussichtlich bis Anfang 2023 sollen alle Häuser stehen. 

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