ZELUBA

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt auch beim Bauen immer mehr an Bedeutung. Gemeinsam mit dem Institut für Massivbau und Brandschutz der TU Braunschweig (iBMB) arbeitet das Fraunhofer-Institut für Holzforschung (Wilhelm- Klauditz-Institut, WKI) an der konzeptionellen Entwicklung leichter, umweltgerechter Bauten. Damit verbunden entsteht auf dem Gelände der TU Braunschweig ein Forschungsinstitut. Das Zentrum für leichte und umweltgerechte Bauten (ZELUBA) ist als erdgeschossige Versuchshalle und dreigeschossiges, gemischtes Labor- und Bürogebäude geplant. Beide Bereiche sind durch ein Eingangsgebäude mit gemischter Foyer- und Seminarraumnutzung miteinander verbunden. Die innovative Holzhybridbauweise stellt auch eine Besonderheit mit Blick auf den Brandschutz dar. Sie ergibt sich zum einen durch den Wechsel der Gebäudeklassen innerhalb des Baus: Die Laborhalle wird als Gebäudeklasse 3 bewertet, der Bürobau aufgrund seiner Geschosshöhen hingegen als Gebäudeklasse 5. Eine weitere Besonderheit: Die tragende Konstruktion sowie die Fassaden bestehen aus Holz, die Decken sind aus Stahlbeton auf Holzbindern. Für die Holztragkonstruktion der Gebäudeklasse 5 konnten entsprechende Abweichungen vom Baurecht erwirkt werden: Prinzipiell müssen Gebäude der GK5 immer feuerbeständig sein, d.h. mit einer Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten, und in den tragenden und aussteifenden Teilen aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen. Bei raumabschließenden Bauteilen müssen sie zusätzlich eine in Bauteilebene durchgehende Schicht aus nichtbrennbaren Baustoffen haben. Aufgrund der Ausbildung mit nur drei Geschossen wurde das Gebäude jedoch abweichend von den Regelungen der Bauordnung hochfeuerhemmend errichtet. Die Fassade besteht aus einer hinterlüfteten Holzkonstruktion (abweichend von der Anforderung „schwer entflammbar“). Bei der Versuchshalle handelt es sich um eine reine Holzkonstruktion, d. h. die tragenden Bauteile und Außenwände bestehen ausschließlich aus Holz.