Wohnformen der Altenpflege
B.Eng. Mathias Herenz , B.Eng. Inga Vollborn., Dipl.-Ing. (FH) Andreas Hackenschmidt
Fachartikel
2011
Deutschland steckt in einem demografischen Wandel. Bessere Lebensverhältnisse und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung führen zu einer wachsenden Anzahl von älteren Menschen in der Bundesrepublik. In den nächsten Jahrzehnten wird dadurch auch die Zahl pflegebedürftiger Menschen steigen, die trotz ihres Alters nicht auf Lebensqualität verzichten möchten. Neben dem Bedürfnis nach einer adäquaten Betreuung und Pflege ergibt sich also auch der Wunsch nach einem lebenswerten Umfeld. Dabei weichen heute immer häufiger krankenhausähnliche Einrichtungen den Betreuungsformen, die eher Wohnungen ähneln. Je nach Betreuungs- und Pflegeumfang werden diese Wohnstätten zumeist privat oder durch einen Pflegedienstleister getragen. Neben den Anforderungen der Nutzer nach einer optimalen Versorgung stellen auch die Betreiber dieser Einrichtungen Anforderungen an einen wirtschaftlichen Betrieb. So können u. a. die Vorhaltung von brandschutztechnischer Anlagentechnik oder von Personal allein für organisatorische Maßnahmen erhebliche Mehrkosten verursachen. Im ersten Teil dieses Artikels geben wir einen Überblick über das Spektrum möglicher Wohnformen, deren Abgrenzungsmerkmale und den dazugehörigen aktuellen rechtlichen Grundlagen. Im zweiten Teil setzt sich der Artikel inhaltlich mit den jeweiligen Anforderungen der einzelnen Wohnformen auseinander. Dies geschieht auf Grundlage der in Tabelle 1 dargestellten bauordnungsrechtlichen Vorgaben. Der dritte Teil gibt abschließend einen Überblick über mögliche Nachweisverfahren für die Evakuierungszeiten von Pflegeeinrichtungen.