Wie wirkt sich bescheidenes Führungsverhalten auf Kreativität, Engagement und Empowerment der Mitarbeiter aus?
Tobias Schumacher
Masterarbeit
2015
Die Kombination von Bescheidenheit und Führungsverhalten mag logisch erscheinen oder aber verwundern. Der Zusammenhang ist aber in jedem Fall nicht intuitiv, weswegen in diesem Abschlussbericht zunächst einmal darauf eingegangen werden soll, was genau es mit bescheidenem Führungsverhalten auf sich hat und inwieweit es maßgeblich für zukünftigen Unternehmenserfolg sein könnte. Unternehmen aus fast allen Branchen sehen sich mit einem dynamischen Unternehmensumfeld konfrontiert, welches vor allem durch kürzere Produktlebenszyklen und schnellere Innovationszyklen gekennzeichnet wird. In diesem Zusammenhang avanciert die Innovationsfähigkeit von Unternehmen zum kritischen Erfolgsfaktor [Woodman et al., 1993]. Wovon aber hängt die Innovationsfähigkeit von Unternehmen ab? Eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für Innovationen ist die Kreativität der Mitarbeiter. Kreativität beschreibt einen kognitiven Prozess, an dessen Ende eine nützliche und neuartige Idee stehen sollte. Dabei können sich die Ideen auf neue Produkte beziehen, aber auch auf die Umgestaltung von Unternehmensprozessen. Wichtig ist nur, der nützliche und neuartige Charakter der Idee. Um kreativ zu sein benötigen Mitarbeiter vor allem drei Dinge [Amabile und Mueller, 2008]: Sie müssen intrinsisch motiviert sein, über relevantes Fachwissen verfügen und kreativ arbeiten können. Letzteres umfasst beispielsweise Methoden zur Förderung von Kreativität (Brainwriting oder Assoziationsketten) und auch die Bereitschaft Risiken einzugehen. Die Frage, mit der sich meine Masterarbeit beschäftigt hat, ist inwieweit sich bescheidenes Führungsverhalten auf die Kreativität der Mitarbeiter auswirkt. Dafür soll zunächst einmal das Konstrukt der Bescheidenheit und des bescheidenen Führungsverhaltens genauer betrachtet werden.