Studienarbeit Probabilistische Vorwärtsberechnung bauordnungsrechtlichkonformer Nutzungen zur Bewertung der Personensicherheit im Brandfall
Philipp Lenz
Studienarbeit
2019
Die Sicherheit der Gebäudenutzer hat oberste Priorität im Brandschutzingenieurwesen. Ein wichtiger Aspekt hierbei bleibt die sichere Entfluchtung der Personen im Falle eines Brandes. Grundsätzlich müs-sen hierzu die Personen den betroffenen Abschnitt verlassen haben, bevor die schädlichen Auswirkun-gen des Brandes die Fliehenden verletzen können. Zurzeit werden Gebäude hinsichtlich ihrer Zuverläs-sigkeit der Personensicherheit nur bezüglich der Einhaltung etwaiger Richtlinien und Bauordnungen be-trachtet. Ist die Einhaltung gegeben, darf davon ausgegangen werden, dass das von der Gesellschaft akzeptierte Maß an Zuverlässigkeit bzw. Risiko erreicht wird. Weiterhin ist die Anwendung von Ingeni-eurmethoden zur Überprüfung der Einhaltung der Schutzziele möglich. Das Sicherheitsniveau bleibt da-bei unbekannt und ist nicht quantifizierbar. Bei Bestandsbauten oder Gebäuden mit besonderer Nutzung kann es jedoch vorkommen, dass die Richtlinien und Bauordnungen nicht angewendet werden können bzw. die Vorgaben verletzt werden. In diesen Fällen sollte das Sicherheitsniveau quantifiziert werden. In dieser Arbeit werden zwei fiktive Beispielgeometrien aus der Muster-Versammlungsstättenverordnung und der Muster-Verkaufsstättenverordnung hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Evakuierung untersucht. Hierzu werden Szenarien zum Brand sowie zur Evakuierung entwickelt und anschließend probabilistisch verglichen. Die ermittelten Versagenswahrscheinlichkeiten sollen dann eine Aussage über das vorhan-dene Sicherheitsniveau ermöglichen.