Evakuierungsberechnungen als Bestandteil der Risikoanalyse zur Erstellung von Brandschutzkonzepten und Nachweis für das Rettungskonzept
Manuela Otto
Diplomarbeit
2005
Ein wichtiger Teil eines Brandschutzkonzeptes, besonders für komplexere Gebäude und Gebäude mit hoher Personenbelegung, stellt das Rettungswegkonzept dar. Dieses legt die Ausbildung des ersten und des zweiten Rettungsweges für alle Aufenthaltsräume fest. Zu berücksichtigen sind dabei die Längen und Breiten der Rettungswege sowie die Anzahl und Mobilität der darauf angewiesenen Personen.
Grundsätzlich existieren einfache gesetzliche Regelungen zur Ausbildung der Rettungswege. Doch nicht immer sind diese Forderungen ausreichend, um eine hinreichende Sicherheit der Gebäudenutzer für den Brandfall nachweisen zu können. Besonders bei dem heutigen Bautrend, Gebäude für große Personenansammlungen immer komplexer und höher bzw. auch immer tiefer unter dem Geländeniveau zu errichten, ist damit zu rechnen, dass durch die intensive Nutzung im Falle eines Brandes die Gefahr von Katastrophen besteht. In solchen Fällen sollten auch immer gesonderte Überlegungen zu den Evakuierungsverläufen und -maßnahmen getroffen werden.
In Abhängigkeit von der Nutzung und von möglichen Brandszenarien sind für Gebäude mit hohen Personenansammlungen und -dichten Brandsimulationsberechnungen und Evakuierungsberechnungen durchzuführen. Deren Ergebnisse sind im zeitlichen Verlauf einander gegenüberzustellen und in Abhängigkeit voneinander zu bewerten.
Es existieren heute verschiedene, auch rechnergestützte, Rechenverfahren, welche es erlauben, Vorhersagen zum zeitlichen und räumlichen Verlauf der Evakuierung im Sinne der Selbstrettung zu treffen. Aufgabe dieser Arbeit ist es, einige wesentliche Verfahren genauer zu analysieren und anschließend zu vergleichen.