Betrachtung von dichtschließenden Türen als Feuerschutzabschluss
Sonja Hensler
Bachelorarbeit
2015
„Dass zertifizierte Brandschutztüren der Brandausbreitung in der Dimension des Temperaturverlaufs der Einheitstemperaturkurve nach DIN 4102 standhalten, wird durch die laufenden Brandversuche in den Materialprüfanstalten ständig aufs Neue geprüft und bestätigt. Nur wie verhält es sich eigentlich mit ganz simplen nicht zertifizierten Türen?“ (Karsten Foth, hhpberlin)
In Bezug auf diese Fragestellung beschäftigt sich die folgende Ausarbeitung mit dem Verhalten von dichtschließenden Türen im Brandfall. Diese Türen werden im Allgemeinen in feuerhemmenden Wänden von notwendigen Fluren, aber auch in Treppenräumen mit Zugängen zu Wohnungen oder zu Nutzungseinheiten, mit bis zu 200 m² Fläche, verbaut. Auf die zeitliche Nutzbarkeit von Rettungswegen und Angriffswege der Feuerwehr hat das Brandverhalten dieser Türen großen Einfluss, da diese in den feuerhemmenden Wandkonstruktionen einen Schwachpunkt darstellen. Die Bezeichnung „dichtschließende Tür“ unterliegt keiner Norm, so können Türen der unterschiedlichsten Arten als dichtschließend bezeichnet werden. Dabei ergeben sich durch die verwendeten Materialien, den Türaufbau und die Türblattdicke die verschiedenartigsten Eigenschaften hinsichtlich des Raumabschlusses und der Wärmedämmfähigkeit. In dieser Ausarbeitung wird an vier Beispieltüren aufgezeigt mit welchem Verhalten man von dichtschließenden Türen während eines Brandes rechnen kann oder muss. Hierzu wurde eigens ein Brandversuch durchgeführt, bei dem das Versagensverhalten von unterschiedlichen Türaufbauten dokumentiert wurde. Der durchgeführte Realbrandversuch entspricht keiner Normprüfung, jedoch sind die Ergebnisse hinsichtlich des Raumabschlusses und des Wärmedämmvermögens für eine erste Einschätzung des Brandverhaltens verwendbar. Es ist zu beachten, dass Abweichungen des beschriebenen Brandverhaltens möglich und in keinem Fall auszuschließen sind, da jeder Brand einen anderen Verlauf nimmt.